13.04.2024 - 14:30

Die Ernährung der Pfahlbaubewohner:innen am Keutschacher See

Von Unterwasser-Geistern, Hexen und Monstern

31. Oktober 2015

Heute ist Halloween und wir werden wieder von kleinen Geistern, Hexen und Monstern heimgesucht, die uns Fürchterliches androhen, sofern wir sie nicht mit Süßigkeiten besänftigen. Aber nicht alle Kobolde und solcher Art Quälgeister lassen sich auf so einen simplen Handel ein. Manche würden sich um Nichts in der Welt die Freude nehmen lassen, uns einen ordentlichen Schrecken einzujagen – ganz egal an welchem Tag im Jahr und an welchem Ort.

Besonders viele dieser Gestalten gibt es im Keutschacher See und wir begegnen ihnen immer wieder, wenn wir bei der dortigen UNESCO-Welterbe-Pfahlbaustation Monitorings machen. Der See ist nämlich, anders als der Mondsee und vor allem der Attersee, extrem dunkel. Schon bei einer geringen Tauchtiefe sieht man dort oft nicht viel mehr, als die paar Pfähle, mit denen man sich gerade beschäftigt. Wenn dann noch aus dem Nichts ein Fisch auftaucht – und die können im Keutschacher See schon eine ordentliche Größe haben – muss man aufpassen, dass der Trocken-Tauchanzug innen auch wirklich trocken bleibt!

Aber auch auf unserer Zeitensprung-Grabung in Seewalchen wurden wir von so manchen Kobolden und kleinen Tierchen heimgesucht, die uns den einen oder anderen Schrecken verursachten. Gerade beim Funde-Sieben, Hölzer-Beproben oder in der Fundverwaltung machten wir Bekanntschaft mit ungewöhnlichen Gestalten. Vertieft in die Arbeit, konzentriert in das Sieb starrend, zappelt plötzlich ein Wurm, eine Larve oder gar ein kleiner Fisch zwischen den Sediment- und Fundresten. Das kann schon zu einem kleinen Quietscher führen. Ganz toll sind auch Pfähle, die Gesichter haben, welche sich plötzlich im Wasser zu bewegen scheinen, oder Steine, die direkt aus gruseligen alten Mythen stammen könnten.

Last but not least darf selbstverständlich bei einer anständigen archäologischen Grabung auch gelegentlich ein ordentlicher Streich nicht fehlen – sonst droht bekanntlich der Grabungskoller und den gilt es ja zu vermeiden. Bei der Grabung in Seewalchen war in solch üble Machenschaften meist eine große schwarze Plastikspinne involviert, die an stets wechselnden Orten in der Materialkammer immer wieder recht unvermittelt auftauchte, worauf nicht selten in der ersten Reaktion ganze Metersprünge folgen.

Ein paar Schreckens-Auszüge aus dem Grabungsalltag haben wir hier für euch zusammengestellt. Wir wünschen ein grusliges Halloween!

Zugehöriges Projekt


Forschungen in den Seeufersiedlungen in Attersee und...

Carmen Löw ist Archäologin und Kommunikationsexpertin. Im Kuratorium Pfahlbauten kümmert sie sich unter anderem um die Redaktion des Pfahlbauten-Weblogs.

Helena Seidl da Fonseca arbeitet seit 2012 beim Kuratorium Pfahlbauten. Sie ist ausgebildete Forschungstaucherin und Grabungsleiterin im Forschungsprojekt Zeitensprung.

Wir wünschen Euch ein gruseliges Halloween. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Wir wünschen Euch ein gruseliges Halloween. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Manche Gruselgestalten erschrecken uns durch plötzliche Bewegungen... (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Manche Gruselgestalten erschrecken uns durch plötzliche Bewegungen... (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
... andere haben nicht einmal das nötig. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
... andere haben nicht einmal das nötig. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Gruselige Dinge findet man auf jeder Grabung, aber echte Teufelszungen, sind uns bislang nur am Attersee begegnet. (Bild: Kuartorium Pfahlbauten)
Gruselige Dinge findet man auf jeder Grabung, aber echte Teufelszungen, sind uns bislang nur am Attersee begegnet. (Bild: Kuartorium Pfahlbauten)
Auf Pfahlkobolde trifft man häufiger mal. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Auf Pfahlkobolde trifft man häufiger mal. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
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Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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