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Urgeschichte für Kinder - Färben mit Pflanzen Teil 2

31. März 2021

Archäologisches Wissen um die prähistorischen Pfahlbauten spielerisch erklärt.

Eine Initiative des Kuratorium Pfahlbauten – Nationales Management Österreich im UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ – für Kinder, Schulen, Eltern, Vereine und Interessierte.

Die Urgeschichte begann vor 2,5 Millionen Jahren und unterteilt sich in die Abschnitte: Altsteinzeit, Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit. Es ist ein spannender Teil der Menschheitsgeschichte, denn es handelt sich um einen weitgehend schriftlosen Zeitraum. Zu dieser Zeit wurden Ereignisse und Geschichten nicht vom Menschen niedergeschrieben, sondern lediglich mündlich weitergegeben. Viel Wissen ging dadurch über die Zeit verloren und wird heute durch die Archäologie und diverse Naturwissenschaften anhand der materiellen Hinterlassenschaften des Menschen versucht zu rekonstruieren. Die prähistorischen Pfahlbauten treten erstmals in der Jungsteinzeit (5000 v. Chr.) um die Alpen herum auf und reichen bis in die Eisenzeit (500 v. Chr.). Mehr als 1000 Fundstellen aus diesem Zeitraum der Urgeschichte haben sich in Mooren oder unter Wasser an Seeufern über die Jahrtausende sehr gut erhalten. Durch die Erhaltung organischer Funde unter Wasser, geben die Pfahlbauten einen detailreichen Einblick in den Alltag und das Leben der Menschen aus der Vergangenheit und sind ein wichtiger Bestandteil für die Erforschung der Prähistorie in Mitteleuropa.

In der Blogreihe „Urgeschichte für Kinder“ wird Wissenswertes über die Urgeschichte aus dem UNESCO Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ in kindgerechten Inhalten vorgestellt. Die Arbeitsblätter sind in Zusammenarbeit mit Lehrer*innen und Kulturpartner*innen im Zuge verschiedener Schulprojekte entstanden. Sie eignen sich vor allem für die Altersgruppen von Volksschule und Sekundarstufe 1.

Die Arbeitsblätter gibt es zum Download hier.

Das Färben mit Pflanzenfarben, wie es seit der Steinzeit gemacht wird, beschäftigt uns heute und auch die nächste Woche. Nachdem ihr jetzt schon wisst, wie das Färben mit Pflanzen funktioniert, probieren wir damit - passend zu Ostern - Eier zu färben. Nächste Woche erzählen wir Euch dann, wo Archäologen mit gefärbten Textilien zu tun haben.

 

Färben in der Urgeschichte Teil 2

Ostereier mit Naturfarben färben

Dein Hintergrundwissen:

Die berühmte Venus von Willendorf. Bild: NHM Wien (wikimedia commons)Die Menschen fanden offenbar schon früh heraus, dass sie mithilfe bestimmter Stoffe ihre Umwelt bunt gestalten können. Davon zeugen schon die ältesten Höhlenmalereien in Spanien, die ca. 40.000 Jahre alt sind oder Funde, wie die Venus von Willendorf, die vor 29.500 Jahren mit Rötel verziert wurde.

Auch zu Zeiten der Pfahlbauten, in der Jungsteinzeit vor 6.000 – 4.000 Jahren wurden viele Dinge gefärbt: Wolle und Leinen für Kleidung, Verzierungen auf Keramikgefäßen, aber zum Beispiel auch Häuserwände. Dafür kamen unterschiedliche Färberpflanzen, wie Färberwau, Waid oder Färberkamille zum Einsatz, genauso wie mineralische Stoffe wie Kalk, Rötel oder Ocker.

Auch Eier wurden schon lange vor der Entstehung des Christentums bemalt und verziert. Die ältesten Funde stammen aus dem südlichen Afrika und sind 60.000 Jahre alt. Auch in sumerischen und Rekonstruktion eines jungsteinzeitlichen Hauses im Urgeschichtemuseum Asparn an der Zaya. Bild: Urgeschichtemuseum (Wikimedia commons)ägyptischen Gräbern finden sich bemalte Straußeneier.

Seit dem frühen Christentum ist die Tradition des Eierfärbens in Zusammenhang mit dem Osterfest gebräuchlich. Es kommt aber auch in anderen Kulturen vor.

 

Welche Materialien du benötigst:

- (weiße) Eier
- Essig
- Kochtopf
- Einmachgläser oder hohe Schüsseln
- Löffel

Zum Färben:
          gelb: Kurkuma, Birkenblätter, Färberkamille, Apfelbaumrinde
          rot: gelbe Zwiebelschalen, Avocadoschalen oder Rote Rüben
          violett: rote Zwiebelschalen, Rote Rüben
          blau: Rotkraut
          braun: Kaffee, Rote Rüben     
          grün: Máte- oder Grüntee, Spinat

 

 

 

So legst du los:

1. Du brauchst je eine Handvoll Färbematerial (Zwiebelschalen, Rotkrautblätter, Schalen von Roten Rüben, Kaffeesatz, …). Von stark färbenden Gewürzen wie Kurkuma reichen 1-2 Teelöffel.
Schneide alles so klein wie möglich und weiche es mit genug Wasser ein, dass es gut bedeckt ist. Lasse es eine Weile stehen.

2. Währenddessen kannst du die Eier kochen. Für lang haltbare, durchgegarte Eier koche sie mindestens 10min.
Schrecke sie nachher nicht ab, dann sind sie länger haltbar!

3. Koche jetzt das eingeweichte Färbematerial mindestens 15min aus, damit sich die Farbstoffe gut lösen. Lass das Farbbad abkühlen und seihe die festen Pflanzenteile ab.

4. Damit sie die Farbe besser annehmen, kannst Du die gekochten Eier mit etwas Essigwasser und einem Schwamm abreiben.

5. Koche nun die Eier nochmals mindestens 10min im Farbsud, in den du 1-2 Esslöffel Essig gemischt hast. Bewege sie dabei vorsichtig mit einem Löffel.

6. Lasse die Eier im Farbsud am besten über Nacht abkühlen. Dafür kannst du sie auch in Einmachgläser oder Schüsseln füllen. Die Farbe wird gleichmäßiger, wenn du sie weiter ab und zu bewegst.

7. Fische dann die Eier vorsichtig heraus und lasse sie trocknen, am besten auf der Spüle oder einer nicht saugenden Unterlage.

8. Wenn sie trocken sind, reibe die Eier mit einem öligen Tuch oder etwas Kokosfett ein, damit sie schön glänzen. Dann kannst du sie schon in eine Osterkörbchen legen oder für deine Familie verstecken.
 

Fragen zum Nachdenken:

- Mit Gummiringen oder Schnur, die du vor dem Färben um die gekochten Eier wickelst, kannst du lustige Muster erzeugen. Was fällt dir noch ein um das zu erreichen?
- Du hast jetzt schon viele Pflanzenfarben kennengelernt. Probiere aus, womit du noch färben kannst!
- Die Menschen haben schon früh begonnen, Eier zu bemalen, aber warum gerade Eier? Was meinst du?

 

Zugehöriges Projekt

In dem Schulprojekt widmen sich die Volkschule Loibichl,...

Fiona Leipold (vorm. Poppenwimmer) ist Archäologin mit einer Begeisterung für Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit. Seit Ende 2019 ist sie Teil des Teams des Kuratorium Pfahlbauten.

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Fördergeber

 
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

Die Fördergeber sind:

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