13.04.2024 - 14:30

Die Ernährung der Pfahlbaubewohner:innen am Keutschacher See

Jahresrückblick 2017: Monitoring der UNESCO-Welterbestätten Abtsdorf I und III

20. Dezember 2017

An der UNESCO-Welterbesiedlung Abtsdorf I in der Gemeinde Attersee konnten im Jahr 2017 während mehrerer Tauchgänge alle Erosionsmarker sowie der Zustand der meisten alten Bojenkrater dokumentiert werden. Die Oberfläche erschien insgesamt relativ unverändert. Vereinzelt fanden sich im Flachwasserbereich deutliche Ankerschleppspuren bzw. Kielspuren im Seegrund. Das 2016 erlassene Ankerverbot muss offensichtlich besser kenntlich gemacht werden. In Planung ist nach Gesprächen mit dem Bundesdenkmalamt die Aufstellung von Kennzeichentafeln vor Ort.

Die Ablesung der Erosionsmarker zeigte insgesamt kaum eine Veränderung des Seegrundes an. Alle Marker sind auf ein einheitliches Markierungs- und Zahlensystem mit gelben Kunststoffmarken umgestellt worden. Die Fläche der Fundkonzentration I, die im letzten Jahr unter einer dünnen Deckschicht Keramik und Holz erkennen ließ, sieht eindeutig besser überdeckt aus. Es erscheint aus diesem Grunde momentan keine Abdeckung nötig.

In Abtsdorf I sind im Jahr 2017 alle Ankerbojen denkmalgerecht umgerüstet worden. An den schon 2015/2016 umgestellten Ankerbojen ist jetzt deutlich zu erkennen, dass sich die Bojenkrater langsam verfüllen und mit den Armleuchteralgen, den Characeen, wieder ihren natürlichen Seegrundbewuchs erhalten.

Der Zustand der UNESCO-Welterbesiedlung Abtsdorf III war gegenüber der Letztbesichtigung im Dezember 2016 insgesamt unverändert. Die Ergebnisse der Ablesung der Erosionsmarker zeigte keine wesentliche Änderung des Seegrundes an. Der Zustand dieser Station kann als stabil bezeichnet werden. Auch in der Station Abtsdorf III sind im Jahr 2017 alle Ankerbojen denkmalgerecht umgerüstet worden.

Das Bundesdenkmalamt hatte in Kooperation mit dem Kuratorium Pfahlbauten die Attersee-Schifffahrt zu einem Gespräch eingeladen, um die Auswirkungen des durch die Schiffe verursachten Wellenschlags auf die UNESCO-Pfahlbauten deutlich zu machen. Man sicherte zu, in Zukunft einen größeren Abstand und mit verminderter Geschwindigkeit an dieser Untiefe vorbeizufahren.

Der Pfahlbauten-Blog ist nominiert.

Henrik Pohl ist als Site Manager des Kuratoriums Pfahlbauten in Oberösterreich für das UNESCO-Welterbe der Prähistorischen Pfahlbauten zuständig.

Erosionsmarker mit neuer Nummer im freiliegenden Bojenkrater in Abtsdorf I. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Erosionsmarker mit neuer Nummer im freiliegenden Bojenkrater in Abtsdorf I. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Bojenkrater mit Resedimentierung und erstem Bewuchs in Abtsdorf I. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Bojenkrater mit Resedimentierung und erstem Bewuchs in Abtsdorf I. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
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Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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