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Was es im ATARHOF 2020 zu sehen gibt

3. März 2020

Bekannt ist der Attersee für seinen Bade- und Wassersport-Tourismus und die schönen Villen als Zeugen des frühen Sommerfrische-Tourismus des Wiener Großbürgertums und etlicher bekannter Künstler. Im sozialen Bewusstsein ist allerdings kaum verankert, dass der Attersee Jahrhunderte, ja Jahrtausende lang, eine wichtige Naturressource und Existenzgrundlage für das Leben der Menschen hier darstellte.
Zur Vermittlung dieses Wissens hat das Museum ATARHOF unter Führung des Vereins „Freunde der Archäologie Attersee“ einiges beizutragen:

Der Attersee war Siedlungsplatz einer von der Jungsteinzeit bis in die Bronzezeit dauernden Pfahlbaukultur. Diese steht dieses Jahr mit der Ausstellung „Pfahlbau Vielfalt begreifen“ im Fokus. Zum Saisonstart wird dazu eine vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg und dem Landesamt für Denkmalpflege Stuttgart zur Verfügung gestellten Ausstellung mit dem Thema „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen in Baden-Württemberg und Bayern“ gezeigt. Die darin enthaltenen Hausmodelle zeigen die Vielfalt der bisher bekannten, archäologischen Hausbefunde, die Erkenntnisse und auch die immer noch offenen Fragen der Forschung.

Ab Ende März wird der Schwerpunkt dann noch genauer auf die Lebenssituation der ansässigen prähistorischen Gesellschaft gelegt. Mit einem extra dafür angefertigten, interaktiven Hausmodell nach archäologischen Befunden können Kinder und Erwachsene selbst ausprobieren und erfahren, wie die Pfahlbaugesellschaft lebte.

Neben seiner Funktion als Siedlungsort war der Attersee ein wichtiger Transportweg für Nahrungsmittel, Holz und Salz in und aus dem inneren Salzkammergut, das wegen der Salzgewinnung Jahrhunderte lang forstliches Sperrgebiet der Habsburg-Herrscher war. Und der Attersee hat von jeher auch vielen Fischern sein Auslangen geboten, verbunden mit einer Kleinlandwirtschaft. Wohlhabend oder reich wurden mit dem Atterseefisch allerdings andere.

Diesen kultur- und sozialhistorischen Phänomenen auf die Spur zu kommen und auch dem Unergründlichen, ja Unheimlichen des Sees und seiner Bewohner, der Biologie der Atterseefische und dem Funktionieren des Ökosystems, in dem sie leben, soll die – mittlerweile verkleinerte - Ausstellung „Der Attersee, seine Fische und der Fischfang - einst und jetzt“ auch weiterhin dienen.

Im Detail werden folgende Themen ausgestellt:
- der Attersee - seine Entstehung, Wasserqualität, sein Ökosystem
- die Fische im See - ihre Einwanderung, Anpassung und Bewirtschaftung
- die Nutzung des Sees - in prähistorischen und historischen Zeiten
- das wissenschaftliche Interesse am See und seiner Umgebung – von Geologie, Limnologie über (Paläo-) Botanik bis zur Archäologie und Geschichtswissenschaften

Die Ausstellung bietet interaktive Erlebnisse und Workshops:
- große Vitrine mit Fischpräparate
- virtueller 3D Rundgang durch eine Pfahlbausiedlung
- interaktive Medien (z.B. Suchbilder, Puzzle, Rätsel, Quiz)
- Vorführen und Ausprobieren von steinzeitlichen Techniken
- Erproben einfacher Untersuchungs-/Bestimmungsmethoden zu Wasserqualität- und Wasserleben

Zur dieser Ausstellung ist eine Broschüre in deutscher sowie englischer Sprache erhältlich unter:

Verein Freunde der Archäologie
4864 Attersee, Mühlbach 48
Tel: 0664 4036704
helga.oeser@gmx.net
www.archaeofreunde.at

Arnold Mörzinger ist seit 2017 Heimatforscher und Beirat des Vereins "Freunde der Archäologie Attersee.

Fiona Leipold (vorm. Poppenwimmer) ist Archäologin mit einer Begeisterung für Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit. Seit Ende 2019 ist sie Teil des Teams des Kuratorium Pfahlbauten.

Die Ausstellung "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen in Baden-Württemberg und Bayern" im ATARHOF.
Die Ausstellung "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen in Baden-Württemberg und Bayern" im ATARHOF.
Die Ausstellung "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen in Baden-Württemberg und Bayern" im ATARHOF. (Bild: Freunde der Archäologie)
Arnold Mörzinger vom Verein "Freunde der Archäologie" erklärt ein prähistorisches Hausmodell.
Arnold Mörzinger vom Verein "Freunde der Archäologie" erklärt ein prähistorisches Hausmodell.
Arnold Mörzinger vom Verein "Freunde der Archäologie" erklärt ein prähistorisches Hausmodell. (Bild: Freunde der Archäologie)
Modell nach dem Befund von Pestenacker (Modell nach dem Befund von Bodman Schachen (Bild: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg)
Modell nach dem Befund von Pestenacker (Modell nach dem Befund von Bodman Schachen (Bild: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg)
Modell nach dem Befund von Pestenacker (Modell nach dem Befund von Bodman Schachen (Bild: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg)
Fischer 1963 mit seinem Fang, einer Seeforelle. (Bild: Freunde der Archäologie)
Fischer 1963 mit seinem Fang, einer Seeforelle. (Bild: Freunde der Archäologie)
Fischer 1963 mit seinem Fang, einer Seeforelle. (Bild: Freunde der Archäologie)
Vitrine mit Fischpräparaten aus dem Attersee. (Bild: Freunde der Archäologie)
Vitrine mit Fischpräparaten aus dem Attersee. (Bild: Freunde der Archäologie)
Vitrine mit Fischpräparaten aus dem Attersee. (Bild: Freunde der Archäologie)
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Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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