Im Sediment sind Rand und Henkel eines Gefäßes erkennbar, daneben liegt ein Maßstab
Kuratorium Pfahlbauten - Gerd Knepel

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Tag 9 in Weyregg – Nach der Doku ist vor dem Abtrag

Forschung
Oberösterreich

Heute werden unter Wasser die liegenden Hölzer geborgen, während man in der Forschungsbasis mit den großen Datenmengen von der gestrigen Dokumentation kämpft.
 

Tag 9 in Weyregg – Nach der Doku ist vor dem Abtrag

Das Tauchteam hat es gestern geschafft, alles fertig für`s Foto zu machen. Besonders Boris wurde zum Held des Tages, da er gleich drei Tauchgänge unternommen hat. Henrik hat danach alles aufnehmen können. Er hat Fotos gemacht und natürlich die Videos für Structure from Motion. Heute werden wir uns bemühen, die riesigen Datenmengen, die dabei entstanden sind, an Ronny Wessling von Crazy Eye nach Wien zu senden. Das wird nicht ganz so einfach, weil wir natürlich die Rechner auch zum Arbeiten brauchen.
 

Die Taucher werden heute die Lage der liegenden Hölzer skizzieren und deren Schichtbezug nochmals überprüfen, nachdem nun alles so schön freiliegt. Dann müssen die L-Hölzer abgebaut werden, denn sonst kommen wir nicht weiter in die Tiefe. Am Vormittag werden wir heute sogar vier Taucher im Einsatz haben, weil neben Max, Gerd und Boris auch Henrik ins Wasser gehen wird.

Max und Gerd werden zunächst die herausstehenden Pfähle absägen, die sonst beim nächsten Arbeitsschritt verdrückt werden würden. Danach werden beide L-Hölzer bergen. Max wird einige der Schnüre des Quadrantennetzes wieder spannen, die gestern für das Foto entnommen wurden. Alle werden nicht wieder aufgespannt, weil es doch das Arbeiten recht behindert. Mit der reduzierten Variante sollten sich die Taucher noch ganz gut zurechtfinden können, wenn sie ihre Skizzen machen.

Natürlich muss das Tauchteam noch immer zügig arbeiten, aber die nun freiliegende unterste Kulturschicht sieht mehr als vielversprechend aus. Dementsprechend warten wir an Land auch schon gespannt, was uns da in den nächsten Tagen gebracht wird. Auf die Bergung eines Gefäßes, von dem wir noch nicht wissen, ob es nicht vielleicht sogar ein vollständiges ist, freuen wir uns besonders. Rand und Henkel sind vorhanden, wie viel noch – und ob überhaupt noch etwas – kann man noch nicht sehen. Wir hoffen, dass die Bergung gut funktioniert. Unsere Keramik ist ja leider recht empfindlich.

Im Sediment sind Rand und Henkel eines Gefäßes erkennbar, daneben liegt ein Maßstab
Kuratorium Pfahlbauten - Gerd Knepel

Henkel und Rand eines Gefäßes in der Kulturschicht.

2 Personen stehen auf dem Forschungsboot
Kuratorium Pfahlbauten - G. Knepel

Bootsführer Michael hat es heute nicht ganz so angenehm, denn anders als gestern ist es heute trüb und regnerisch am Attersee. 

3 Taucher auf dem Boot
Kuratorium Pfahlbauten - M. Westerkam

Die Taucher mussten gestern ganz schön schuften, um rechtzeitig fertig zu werden.