Kuratorium Pfahlbauten - Burgring 7, 1010 Wien
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Gartenzeit – Der Zaun

8. Juli 2019

Im Pfahlbaugarten werden die Beete von einem aus Haselnussruten geflochtenen Zaun umrandet. Der Zaun ist 30 cm hoch und ein wichtiges Gestaltungselement im Garten.

Zäune trennen dauerhaft zwei Bereiche voneinander und haben unterschiedliche Funktionen. Sie können einsperren oder ausgrenzen. Historisch unterscheidet man zwischen Weidezäunen und Gartenzäunen. Mit Weidezäunen wurde Tiere eingesperrt, um zu verhindern, dass Vieh von der Weide davonläuft oder auf fremden Weiden weidet. Ein Gartenzaun schützte den Garten und sollte verhindern, dass Pflanzen aus dem Garten gestohlen oder gefressen werden. Zäune markieren einen bestimmten Bereich und erzählen viel über ihre Erbauer und Besitzer. Wir können uns heute kaum mehr vorstellen, welche wichtige Rolle Zäune in früheren Jahrtausenden für die Sicherung der Nahrungsquellen für Mensch und Tier gespielt haben.

Im Pfahlbaugarten haben wir uns für geflochtene Zäune aus Haselnussruten entschieden, da schon vor 6000 Jahren geflochtene Wände beim Bau der Pfahlbauhäuser verwendet wurden. Und die Haselnuss war für die Ernährung der Menschen damals besonders wichtig. In vielen Pfahlbaufundstätten und auch in der urgeschichtlichen Siedlung im Keutschacher See wurden unzählige Haselnussschalen gefunden.

Für den Zaun wurden zuerst 55 cm lange, stärkere Haselnussruten für die Pflöcke geschnitten. Beim Sägen der Pflöcke haben die Schülerinnen und Schüler tatkräftig mitgeholfen. Dabei waren sie zu zweit mit der Bogensäge am Werk. Das Sägen war für sie eine völlig neue Erfahrung und nach anfänglichem Zögern haben sie auch die Scheu vor der Säge überwunden. Beim Sägen waren immer zwei Mitarbeiterinnen des GBP mit dabei. Das Sägen war eine langwierige Arbeit, da wir für die drei Beete über 100 Pfosten benötigten. Die Pfosten wurden dann in regelmäßigen Abständen um die Beete eingeschlagen. Besonderen Spaß machte den Kindern das Flechten des Zaunes. Dabei haben sie dünnere Haselnussruten um die Pfosten eingewebt. Diese Arbeit erforderte Geduld und Genauigkeit. Schließlich soll der Zaun auch dicht und ansprechend aussehen. Aufgrund der sommerlichen Hitze war es immer wieder notwendig, die Haselnussruten mit Wasser zu befeuchten. Beim Zaunflechten konnten die Kinder das Ergebnis ihrer Arbeit gleich sehen. Sie betrachteten ihr Werk durchaus kritisch. Manchmal nahmen sie daher die Ruten wieder heraus und begannen von neuem.

Mit den geflochtenen Zäunen um die Beete im Pfahlbaugarten haben wir unsere Zäune aus Naturmaterial selbst hergestellt. So erhält jeder Garten ein individuelles, unverwechselbares Aussehen.

 

Lieselore Meyer ist als Site Managerin des Kuratoriums Pfahlbauten in Kärnten für das UNESCO-Welterbe der Prähistorischen Pfahlbauten zuständig.

Der Garten wird von einem Zaun umschlossen. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Der Garten wird von einem Zaun umschlossen. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Im Garten wird fleißig gearbeitet. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Im Garten wird fleißig gearbeitet. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Es wächst und gedeiht. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Es wächst und gedeiht. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
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Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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