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UNESCO-Pfahlbauten verbinden über Grenzen hinweg

11. Juni 2019 - Keutschach am See (AT), Ig (SLO)
Im Gemeindeamt Keutschach tauschte man sich über aktuelle und künftige Projekte zum gemeinsamen Pfahlbau-Welterbe aus. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Im Gemeindeamt Keutschach tauschte man sich über aktuelle und künftige Projekte zum gemeinsamen Pfahlbau-Welterbe aus. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Die Bürgermeister Karl Dovjak aus Keutschach am See (AT) und Janes Cimperman aus Ig (SLO). (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Die Bürgermeister Karl Dovjak aus Keutschach am See (AT) und Janes Cimperman aus Ig (SLO). (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
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Im Mai haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden Keutschach am See (AT) und Ig (SLO) in Kärnten getroffen. Man präsentierte sich gegenseitig, wie in den beiden Gemeinden, in welchen sich jeweils Fundstellen des UNESCO-Welterbes der Prähistorischen Pfahlbauten befinden, mit dem UNESCO-Welterbe gearbeitet wird.

„Unsere gemeinsame Geschichte reicht 6.000 Jahre zurück und ist noch lange nicht zu Ende.“, stellte der Gastgeber, Bürgermeister Dovjak von der Gemeinde Keutschach am See, gleich zu Beginn des Treffens fest. Das zu hören, freute besonders Cyril Dworsky, der als nationaler Manager den österreichischen Teil der transnationalen Welterbestätte der prähistorischen Pfahlbauten betreut. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus den insgesamt sechs am Welterbe beteiligten Ländern war er zu einem Treffen der internationalen Koordinierungsgruppe (ICG) nach Keutschach gekommen, welcher er aktuell als Präsident vorsteht.

„Eine unserer Aufgaben im Welterbe-Management ist es, durch das gemeinsame Welterbe die Menschen über die Ländergrenzen hinweg miteinander in Austausch zu bringen,“ erläutert Cyril Dworsky. Was läge da näher, als dies zunächst einmal mit jenen Menschen zu tun, die in den jeweiligen Gemeinden am Thema „UNESCO-Pfahlbauten“ arbeiten. Dworsky hatte deshalb die Idee seines slowenischen Kollegen, Dejan Veranič, der im Rahmen des Naturpark Ljubljansko barje für die Verwaltung des slowenischen Teils der UNESCO-Pfahlbauten verantwortlich ist, gerne unterstützt.

So konnten sich die Keutschacher Gemeindevertreter im heimischen Rathaus unter anderem ein umfassendes Bild von einem geplanten Welterbe-Informationszentrum verschaffen, das in Kürze in Ig entstehen wird. Dieses Projekt, das den Namen "Interpretation der Artenvielfalt und des Erbes der Pfahlbauten in der Ljubljansko-Barje" trägt, wurde von der Architektin Nataša Pavlin vom Studio Ostan Pavlin präsentiert.

Janez Cimperman, Bürgermeister der Gemeinde Ig, sagte: "Das Projekt stellt die Verwirklichung eines lang gehegten Wunsches und eines jahrelangen Bestrebens dar", da die Idee der Präsentation der Pfahlbauten spätestens seit den intensiven archäologischen Ausgrabungen in Ig in den 1960er Jahren im Raum stehe. Der Direktor des Naturparka Ljubljansko barje stellte das Schwesterprojekt Poljuba vor, das erfolgreich umgesetzt wird.

In Kärnten ist ebenfalls eine umfangreiche Sichtbarmachung der gemeinsamen Welterbestätte geplant. Hier soll das Projekt „Zwischenwelten“ realisiert werden, das unter anderem aus Vermittlungsräumen am Ufer und einem Steg um die Fundstelle im Keutschacher See besteht. Umgesetzt hatte die Gemeinde in Abstimmung mit dem österreichischen Management der UNESCO-Pfahlbauten, dem Kuratorium Pfahlbauten, bereits einen Pfahlbauspielplatz und einen Pfahlbauzaun. Bei der Eröffnung der jüngst hinzugekommenen Präsentation in der Skybox des Aussichtsturmes am Pyramidenkogel in Keutschach konnten die slowenischen Gäste sogar live dabei sein. Diese hatte nämlich am Vorabend des Treffens im Beisein des Kärntner Landeshauptmanns Peter Kaiser stattgefunden. Dazu waren die Vertreterinnen und Vertreter aus Ig ebenfalls eingeladen.

„Unser Welterbestätte ist mit ihren 111 zugehörige Fundstellen eine sehr komplexe“, erklärte die Generalsekretärin der internationalen Koordinierungsgruppe, Barbara Fath. „Da ist es nicht immer leicht sichtbar zu machen, dass es sich um eine gemeinsame Welterbestätte handelt und nicht um 111 einzelne.“ Ein Austausch auf Gemeindeebene helfe ihrer Meinung nach sehr dabei, genau diesen Aspekt ins Zentrum zu rücken. Dass Bürgermeister Janes Cimperman bereits eine Gegeneinladung nach Ig ausgesprochen hat, freue sie daher von Herzen.

Hintergrundinformation
2011 wurden 111 Pfahlbausiedlungen als UNESCO-Welterbe „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ in die Welterbeliste eingeschrieben. Die Fundstellen befinden sich in den sechs Ländern Schweiz, Italien, Deutschland, Frankreich, Slowenien und Österreich. Die Managerinnen und Manager in den einzelnen Ländern schließen sich zusammen in einer internationalen Koordinierungsgruppe (ICG), welche sich regelmäßig trifft, um die Arbeiten rund um die gemeinsame Welterbestätte zu koordinieren. Die Präsidentschaft der ICG wechselt im zweijährlichen Turnus. In der aktuellen Periode hat Cyril Dworsky aus Österreich den Vorsitz inne. Er steht dem Kuratorium Pfahlbauten als Geschäftsführer vor, welches mit dem Management der fünf zugehörigen Pfahlbausiedlungen im Attersee (OÖ), Mondsee (OÖ) und Keutschacher See (K) betraut ist.

Rückfragehinweis
International
International & Swiss
Coordination Group
UNESCO Palafittes
Barbara Fath
c/o Archäologie Schweiz
Petersgraben 51
CH-4051 Basel
E-Mail: info@palafittes.org
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Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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