Kuratorium Pfahlbauten - Burgring 7, 1010 Wien
Tel.: +43 (0) 1 521 77 295, Email: info@pfahlbauten.at

Monitoring und Schutzmaßnahmen an den UNESCO-Welterbe-Pfahlbauten in Kärnten

29. Oktober 2019 - Wien/ Keutschach am See
1 von 1

Vom 1. – 31. Oktober fand heuer das Monitoring an den zur UNESCO-Welterbestätte "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen" gehörenden Pfahlbauten Österreichs im Attersee, Mondsee und Keutschacher See statt.

Vom 1. - 31.10.2019 ist das Team des Kuratorium Pfahlbauten an den Stationen Attersee, Mondsee und Keutschacher See im Einsatz, um den Zustand der UNESCO-Pfahlbauten zu kontrollieren. Diese Überprüfung erfolgt in regelmäßigen Abständen, um potentielle Gefährdungen des Welterbes erkennen, einschätzen und frühzeitig eindämmen zu können. Zu diesem Zweck können – wie soeben am Keutschacher See in Kärnten – auch Schutzmaßnahmen eingeleitet werden.

In den letzten Jahren gelang es bereits, durch das Monitoring Schäden an den Pfahlbauten zu verhindern bzw. auf Gefährdungen zu reagieren. So verhinderte die Umrüstung auf denkmalkonforme Bojen am Attersee eine Störung der Welterbestätte durch Ankerketten. Eine angelfreie Zone am Keutschacher See verringerte die Beschädigung der exponiert liegenden Pfähle durch Haken, Anker und Angelschnüre.

„Da die urgeschichtlichen Überreste in dieser Zone, einer Untiefe des Keutschacher Sees, nur von einer dünnen Schlick- und Sandschicht überdeckt und damit weitgehend ungeschützt sind, haben wir heuer konkrete Schutzmaßnahmen ergriffen.“, berichtet Henrik Pohl, der die Arbeiten im See leitet. „Eine Testreihe von Matten aus verschiedenen Materialien soll zeigen, welche am besten zur Abdeckung der Überreste der urgeschichtlichen Siedlung unter Wasser geeignet ist. International haben sich diese Abdeckungen bereits an den UNESCO Welterbestätten an mehreren Seen, wie dem Bodensee und Zürichsee bewährt und sollen nun auf die individuellen Bedingungen am Keutschacher See angepasst werden.“

Die dortigen Siedlungsreste sind vor allem durch die laichenden Zander, die große Gruben im Seeboden freiwedeln, natürliche Erosion, ankernde Fischerboote, Angelschnüre und -haken bedroht. Nach einer genauen Zustandsaufnahme mit modernsten Methoden kommen nun auf einer Teilfläche von 40m² im gefährdetsten Bereich vier verschiedenen umweltfreundliche Materialien zum Einsatz. Diese Gewebe (zwei Kokosfasergewebe, Naturkautschuk und Jute) werden hinsichtlich mehrerer Faktoren getestet. So stehen unter anderem ihr Schutzfaktor, Umweltverträglichkeit, Belastbarkeit und Langlebigkeit auf dem Prüfstand. Ab dem Frühjahr 2020 werden diese kontrolliert und dokumentiert, um eine Datenbasis für weitere Schutzmaßnahmen zu schaffen.

Durchgeführt wurde das Monitoring vom Team des Kuratorium Pfahlbauten, dazu gehören auch die ForschungstaucherInnen Esther Unterweger und Markus Hochhold. Die Arbeiten dauern noch bis 31. Oktober 2019.

Weiterhin wird vor allem auch auf das Verständnis und die Mithilfe der Bevölkerung und vor allem allen AngelsportlerInnen gesetzt. Die Kärntner Site Managerin Lieselore Meyer sagt dazu: „Im Bereich der urgeschichtlichen Siedlung im Keutschacher See ist das Fischen schon länger untersagt, da Anker, Angelhaken und -schnüre diese gefährden. Auch die neuen Schutzmaßnahmen heben diese angelfreie Zone nicht auf, da sich sonst Angelhaken und Anker in den Abdeckungen festsetzen und diese fortreißen können. Wir bauen darauf, dass die Fischerinnen und Fischer mithelfen unser Kärntner UNESCO-Welterbe vor einer solchen Zerstörung zu bewahren. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Boot und Angel außerhalb des mit Eckbojen markierten Bereiches bleiben.“ Weitere Information zu diesem Thema wurden in einem neuen Informationsfolder für FischerInnen gestaltet, der im Site Management Büro und im Tourismusbüro der Gemeinde Keutschach aufliegt.

Überprüft wurden die Pfahlbauten von Litzlberg Süd (OÖ) sowie Abtsdorf I und III im Attersee (OÖ) vom 1.bis 11. Oktober. Die Pfahlbauten von See im Mondsee (OÖ) wurden vom 14. Bis 18. Oktober untersucht. Der Pfahlbau im Keutschacher See (K) steht vom 21. Bis 31. Oktober auf dem Programm.

Hintergrundinformation

Das Kuratorium Pfahlbauten betreut den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Die Organisation ist als gemeinnütziger Verein nach österreichischem Recht von der Republik Österreich und den Bundesländern Oberösterreich und Kärnten ins Leben gerufen worden. Geschäftsführer ist Cyril Dworsky.

Bildmaterial

Bilddatei: Bild 1_Keutschach Übersicht
Bildnachweis: Kuratorium Pfahlbauten
Bildunterschrift: Die UNESCO Welterbe Pfahlbauten im Keutschacher See liegen exponiert auf einer Untiefe.

Bilddatei: Bild 2_Team Keutschach
Bildnachweis: Kuratorium Pfahlbauten
Bildunterschrift: Das Team des Kuratorium Pfahlbauten ist mit dem Forschungsboot vor Ort am Keutschacher See.

Bilddatei: Bild 3_Anbringen der Abdeckung
Bildnachweis: Kuratorium Pfahlbauten
Bildunterschrift: Anbringung der Abdeckung über den erhaltenen Siedlungsresten unter Wasser.

 

Rückfragehinweis

Kuratorium Pfahlbauten                                   
Fiona Poppenwimmer BA                              
Public Relations und Presse                           
Burgring 7                                                     
1010 Wien                                                       
Tel: +43 (0)660 7580 303                                 
E-Mail: poppenwimmer@pfahlbauten.at       
www.pfahlbauten.at                            

Mag. Dr. Lieselore Meyer
Site Management
Keutschach/ Kärnten
9074 Keutschach 1
Tel: +43 (0)699 19 276 074
E-Mail: meyer@pfahlbauten.at
www.pfahlbauten.at

Vorschau Name Kategorie Beschreibung
Bild 3_Abdeckung Presse Downloads Anbringung der Abdeckung über den erhaltenen Siedlungsresten unter Wasser. (... Download
Bild 2_Team Keutschach Presse Downloads Das Team des Kuratorium Pfahlbauten ist mit dem Forschungsboot vor Ort am... Download
Bild 1_Keutschach Übersicht Presse Downloads Die UNESCO Welterbe Pfahlbauten im Keutschacher See liegen exponiert auf einer... Download

Fördergeber

 
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

Die Fördergeber sind:

Partner und Sponsoren

   
Das UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wird unterstützt durch: