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Archäologische Spurensuche nach Hinweis aus der Bevölkerung

16. April 2024 - Altmünster/ Traunkirchen
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Aufgrund einer Meldung an den Verein ArcheKult kann am Westufer des Traunsees eine bronzezeitliche Fundstelle vermutet werden – die Untersuchungen laufen.

Die diesjährigen archäologischen Untersuchungen am Traunsee gehen einem Hinweis aus der Bevölkerung nach: anonym meldete sich ein privater Sammler beim Verein ArcheKult und lenkte somit die Aufmerksamkeit auf die Flachwasserzone vor dem Naturschutzgebiet Hollereck, Gemeindegebiet Altmünster. Ein Angelhaken sowie ein Messer aus Bronze lassen eine frühbronzezeitliche Fundstelle vermuten. Diesem Verdacht wird nun nachgegangen.

Bei einem Besichtigungstauchgang entdeckten die Unterwasserarchäolog:innen Helena Seidl da Fonseca und Henrik Pohl tatsächlich Fragmente von Keramik an der Oberfläche des Seebodens. Leider konnten sie auch Schleifspuren von Ankern im Bereich der Fundstelle feststellen. „Um die Zerstörung der prähistorischen Überreste zu verhindern ist eine ausführliche Prospektion unter Wasser notwendig. So können wir Informationen sammeln und gegebenenfalls geeignete Schutzmaßnahmen einleiten.“, so Seidl da Fonseca.

Die Wissenschaft ist für die Entdeckung, aber vor allem auch für den Schutz der archäologischen Fundstätten oft auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Ein Fund, egal aus welcher Zeit, kann zur Erforschung unserer Geschichte beitragen. Allerdings nur, wenn auch der Fundkontext bekannt ist. Daher gilt in Österreich die Meldepflicht archäologischer Funde. Diese Meldungen können beim Österreichischen Bundesdenkmalamt (E-Mail: archaeo@bda.gv.at) der Polizei oder der Bezirksverwaltungsbehöre gemacht werden.  Institutionen wie der Verein ArcheKult oder das Kuratorium Pfahlbauten unterstützen gerne bei der Durchführung von Fundmeldungen.

Von 22. April bis 3. Mai 2024 sind die Archäolog:innen des Kuratorium Pfahlbauten und der Universität Innsbruck vor Ort und untersuchen die Fundstelle vor Altmünster. Am 1. Mai 2024 gibt es für alle Interessierten die Gelegenheit, mit den Forscher:innen in Kontakt zu kommen. Im Ausstellungsraum des Vereins ArcheKult in Traunkirchen stehen sie von 14:00 bis 17:00 Uhr für Gespräche bereit und berichten alles Neue aus der Forschung.

Bereits in den letzten Jahren wurden bekannte Fundstellen und neue Verdachtsflächen prähistorischer Besiedlung am Traunsee von der Universität Innsbruck und dem Kuratorium Pfahlbauten untersucht. Aufgrund des über die Jahrtausende gestiegenen Seespiegels liegen einige dieser Flächen mittlerweile unter Wasser in den Flachwasserzonen des Traunsees, weshalb auch eine unterwasserarchäologische Untersuchung durch Forschungstaucher:innen notwendig war.

Hintergrundinformationen
Die archäologischen Prospektionsarbeiten werden vom Traunkirchner Museumsverein ArcheKult (Obmann: Mag. Manfred Mayer) organisiert und finden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Archäologien der Universität Innsbruck (Projektleitung: Univ. Prof. Dr. Peter Trebsche) und dem Kuratorium Pfahlbauten (Projektleitung: Helena Seidl da Fonseca MA) statt. Gewonnenes Fund- und Probenmaterial wird an der Universität Innsbruck untersucht. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesdenkmalamt OÖ und finanziell unterstützt durch die Gemeinde Traunkirchen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.pfahlbauten.at/hollereck, www.uibk.ac.at/archaeologien und www.archekult-traunkirchen.at/forschungsberichte.

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Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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