13.04.2024 - 14:30

Die Ernährung der Pfahlbaubewohner:innen am Keutschacher See

Neues zu den Pfahlbauten am Attersee

Was wurde gemacht?

- Es wurde begonnen ein Monitoring-System einzurichten das erlaubt Veränderungen am Seegrund frühzeitig zu erkennen.  Dafür wurden Holzpflöcke mit Markierungen in den Seeboden eingebracht, an denen abgelesen werden kann, ob ein Abtrag von Sedimenten erfolgt oder neues Material hinzukommt. 

- Sedimentbohrkerne wurden entnommen, die einen Blick unter die Oberfläche gestatten. Diese Methode bietet die Möglichkeit, umfangreiche und möglichst zerstörungsfreie Untersuchungen an den Siedlungsplätzen durchzuführen. Hierbei dienen die entnommenen Bohrkerne auch dazu, die Ausdehnung der Kulturschicht im Siedlungsareal zu ermitteln. 

- Einige Bohrkerne der Station Abtsdorf I konnten im Zuge der Bachelorarbeit der Archäologie Studentin Claire Ries archäobotanisch untersucht werden. Die Kulturschichten enthalten Reste pflanzlichen Ursprungs, beispielsweise Nahrungsvorräte oder Alltagsabfälle, die im Labor analysiert wurden. Fossile Pollen und Sporen liefern wichtige Hinweise zu damaligen Lebensgewohnheiten. Neben Aussagen zum Ackerbau und zur Ernährung erlaubt die Untersuchung von prähistorischem Blütenstaub eine Rekonstruktion der Vegetations- und Klimabedingungen. Erste Auswertungsergebnisse der pollenanalytischen Untersuchung lassen eine große Vielfalt an Kultur- und Wildpflanzen erkennen. Bisher eindeutig nachgewiesene Nutzpflanzen wie Dinkel (Triticum spelta) oder Flachs (Linum usitatissimum) sind charakteristisch für die frühbronzezeitliche Landwirtschaft. Darüber hinaus gehörte Holunder (Sambucus), Haselnuss (Corylus) und Brombeere (Rubus) zu den genutzten Pflanzen der frühbronzezeitlichen Bevölkerung am Attersee. 

- Zusätzlich zu den Pollenuntersuchungen konnte die Siedlung mit Hilfe der Radiocarbonmethode erfolgreich in die frühe Bronzezeit datiert werden. Gegenüber früherer Datierungen der Station Abtsdorf I zeigen die neuesten Untersuchungen, dass die Siedlung um 1650 v. Chr. bestanden haben muss.

Fördergeber

 
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

Die Fördergeber sind:

Partner und Sponsoren

   
Das UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wird unterstützt durch: