20.04.2024 - 10:00

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Pfahlbauzeit im Seengebiet

Ziel des Projektes „Pfahlbauzeit im Seengebiet“ war die Vermittlung des jungen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ an die Schüler*innen der Neuen Mittelschule Seewalchen. Das Thema wurde über ein gesamtes Schuljahr in den Unterricht integriert und den Kindern näher gebracht. Verschiedene Klassen bearbeiteten in unterschiedlichen Fächern (Geschichte, Werken, Biologie, Bildnerische Erziehung, Musik, Mathematik,…) Spezialthemen, die fächer- und klassenübergreifend zueinander Bezug nahmen. Bei dem Projekt „Pfahlbauzeit im Seegebiet“ fand eine hervorragende Kooperation zwischen der NMS-Seewalchen und dem Kuratorium Pfahlbauten statt. Helena Novak begleitete und unterstützte die Schule tatkräftig bei der Durchführung des Projektes. Zu unterschiedlichen Themen wurden Expert*innen für die Durchführung verschiedener Workshops mit den Schüler*innen in die Schule eingeladen.

Workshop "Musikarchäologie" (April 2013)

Mit der Musikarchäologin Beate Pomberger konnten die SchülerInnen verschiedene Musikinstrumente der Jungsteinzeit ausprobieren. Sie stellte die Entwicklungsgeschichte der Musik anhand archäologischen Fundmaterials dar und zeigte vor welche Klänge durch Knochenflöten, Schwirrhölzer und andere urgeschichtliche Instrumente erzeugt werden können. 

Workshop "Steinschlagen" (Mai 2013)

Der Steinschlagexperte Franz Pieler erarbeitete mit den Schüler*innen das Abschlagen von Feuerstein. Im Werkunterricht wurden anschließend Werkzeuge aus der Jungsteinzeit nachgebaut.

Workshop "Zeitleistenweg" (Mai 2013)

Beim Projekt Zeitleistenweg erklärten die Textilarchäologinnen Karina Grömer und Helga Rösel-Mautendorfer den Kindern die Bekleidung der Menschen in verschiedenen Epochen. Die Kinder zogen die Gewänder an und wurden von der Maskenbildnerin Elfi Hasenhütl und ihrem Assistenten Diego Rojas geschminkt und frisiert. Die eingekleideten Schüler*innen stellten sich in zeitbezogene Gruppen zusammen und wurden durch Adriaan de Wit fotografiert. Diese Bilder wurden für einen Zeitleistenweg verwendet, der die Epochen der Menschheitsgeschichte behandelt. Informationstafeln zu den jeweiligen Zeitabschnitten wurden hierfür im Laufe des Sommers 2013 von der Bushaltestelle bis zum Schuleingang aufgestellt. In der Projektwoche im Herbst 2013 konnten die Schüler*innen diesen Zeitleistenweg eröffnen und durch Führungen den Besucher*innen erklären. Die Gemeinde Seewalchen und das Kuratorium Pfahlbauten unterstützten den Bau und die Aufstellung der Tafeln finanziell. Diese Tafeln wurden am Schulweg dauerhaft installiert und sind für alle Passanten frei zugänglich. Durch diese öffentliche Wirksamkeit war es uns wichtig, dass die gesamte Schule repräsentiert wird. Somit stellt jede Klasse eine gewisse Zeitspanne dar, von der Steinzeit bis ins Heute. Insgesamt 87 Gewandensembles, zuzüglich Accessoires, Perücken und weiterem Kopfschmuck wurden von den Archäolog*innen für die Epochendarstellungen zur Verfügung gestellt. Alle Tafeln des Zeitleistenweges finden Sie auf Atterwiki.

Workshop "Tauchphysik und Unterwasserarchäologie" (Juni 2013)

Das Thema Tauchphysik wurde sowohl im Unterricht als auch in der Praxis in Zusammenarbeit mit dem Strandbad Seewalchen vermittelt. Das Strandbad Seewalchen stellte ihr Schwimmbecken für einen Schnuppertauchkurs zur Verfügung, der durch dem Tauchlehrer Florian Pöller von der regionalen Tauchbasis „Austrian Divers“ in Unterach am Attersee durchgeführt wurde. Parallel zum Tauchen im Becken gab es auch Stationen mit Experimenten zur Tauchphysik und zur archäologischen Arbeit unter Wasser auf der Liegewiese des Standbades. Der oberösterreichische Site Manager des UNESCO-Welterbes, Henrik Pohl, brachte zudem Fundmaterial aus den urgeschichtlichen Pfahlbaustationen zur Anschauung mit. 

Vorträge

Im Geschichtsunterricht zeigte Gerald Egger den Kindern Fundgegenstände, Fotos, einen Unterwasserfilm über Reste einer Pfahlbausiedlung in Seewalchen und beeindruckte die Kinder mit seinen Erzählungen. Johann Reichenzauner besuchte die Schule und erzählte Spannendes zur Ortsgeschichte Seewalchens.

Projektwoche (Oktober 2013)

Die Ergebnisse aller, über das Schuljahr verteilten, Einzelprojekte wurden in einer Projektwoche im Herbst 2013 der Öffentlichkeit präsentiert. Das gesamte Projekt wurde von den Lehrer*innen der NMS-Seewalchen schriftlich und bildlich dokumentiert. Diese Dokumentation soll dem Kuratorium Pfahlbauten bei der Planung und Durchführung weiterer Schulprojekte behilflich sein. Ohne die engagierte Arbeit der Lehrer*innen der HS-Seewalchen und des Kuratoriums Pfahlbauten wäre das Projekt in diesem Ausmaß nicht umsetzbar gewesen. Es hat den Grundstein für weitere Folgeprojekte gelegt und großen Anklang bei den Schüler*innen, sowie in der Gemeinde Seewalchen gefunden. 

Auszüge aus dem Feedback der Schüler*innen

Ich habe gelernt, dass...
... Feuer machen nicht leicht ist. Man darf nicht die Nerven verlieren und soll geschickt sein.
... man mit Holz sehr viele instrumente machen kann.
... es viel mehr Arbeit war früher Häuser zu bauen.
... sie früher nicht zimperlich waren und viel aus Bronze machten.
... Teamarbeit hilft!
 
Mir hat besonders gut gefallen...
... dass man das selbst Gemachte mit nach Hause nehmen durfte.
... den Schlamm zu kneten und Wachsmesser zu machen. In der Pampe wühlen!
... dass man zusammen arbeiten kann.
... das Messer das ich gemacht habe.
 

Schule

Neue Mittelschule Seewalchen, 4863 Seewalchen am Attersee, Dr. R. Schuhstraße 2

 

Fördergeber

Culture Connected
Kuratorium Pfahlbauten
Gemeinde Seewalchen
Bundesforste 
NHM Wien

 

Partner

Dr. Beate Pomberger, Freie Archäologin und Musikerin, Workshop "Musikarchäologie".
Dr. Karina Grömer und Helga Rösel-Mautendorfer, Wissenschaftliche Mitarbeiter des Naturhistorisches Museums Wien, Workshop "Zeitleistenweg".
Dr. Franz Bieler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums Eggenburg, Workshop "Steinschlagen".
Michael Konrad, Achräologie Student und Arbeitskreis-Sprecher für experimentelle Archäologie, Mitarbeit in Projektwoche bie Station "Bronzeguss".
Elfi Hasenhütl und Djego Rojas, Freischaffende/r Maskenbildner/in, Perücken und Frisuren für Workshop "Zeitleistenweg".
Gerald Egger, Verein "Die Pfahlbauer", Mitarbeit in Projektplanung und -durchführung, Vermittler zwischen Hauptschule und Kuratorium Pfahlbauten, Vortrag im Unterricht.
Johann Reichenzauner, Heimatforscher aus Seewalchen, Mithilfe bei Zeitleistenweg-Text, Vortrag im Unterricht.
Adriaan de Wit, Freischaffender Fotograf, Fotografien für Zeitleistenweg
Alvis Wiener, Filmdokumentation des Projektes

Fördergeber

 
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

Die Fördergeber sind:

Partner und Sponsoren

   
Das UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wird unterstützt durch: