Eine Flußmündung im trüben Abendlicht

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AKUWA – Was ist das?

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AKUWA ist das Akronym des Arbeitskreises für Unterwasser-Archäologie, der letzte Woche seine 25.Tagung in Konstanz am Bodensee veranstaltete. Aber wer ist dieser Arbeitskreis? 

AKUWA – Was ist das?

AKUWA ist das Akronym des Arbeitskreises für Unterwasser-Archäologie, der letzte Woche seine 25.Tagung in Konstanz am Bodensee veranstaltete. Aber wer ist dieser Arbeitskreis? 
 

Wenn man nach der AKUWA im Internet recherchiert finden sich die ein oder anderen Tagungsprogramme und Ankündigungen von früheren Veranstaltungen, aber kaum etwas über den Arbeitskreis selbst. Es erweckt den Anschein als handle es sich um eine kleine Gruppe und eine eher geschlossene Veranstaltung - dem ist aber gar nicht so!

Begonnen hatte alles vor besagten 25 Jahren. In diesem Jahr wurde der Arbeitskreis von der Kommission für Unterwasserarchäologie (KUWA) gegründet. Die KUWA ist beratend innerhalb des Verbandes der Landesarchäologen in Deutschland tätig. Es waren aber die ArchäologInnen gemeinsam mit SporttaucherInnen die sich mit dem Denkmalschutz und der Untersuchung von Unterwasserfundstellen beschäftigten und deshalb  diesen Arbeitskreis gründeten.
 

Diese Gruppe an SpezialistInnen und InteressentInnen hatte erkannt, dass sie bei ihrer täglichen Arbeit mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen hatten. Man verspürte das rege Bedürfnis nach einem regelmäßigen Austausch und dem Aufbau eines Netzwerkes. Aus diesem Grund wurde auch von Anfang an der Kreis erweitert und Kolleg:Innen aus dem benachbarten Ausland wurden als externe Expert:Innen Mitglieder der Kommission und nahmen auch an den AKUWA-Tagungen teil. Die Gründung der Komission (KUWA) und des Arbeitskreises (AKUWA) ist eng mit den Pionieren der Unterwasserarchäologie im mittel- und nordeuropäischen Raum verbunden. Helmut Schlichtherle, Ulrich Ruoff, Ole Crumlin-Pedersen und Thijs Maarleveld gehörten von Anfang an zu den Förderern dieser Idee. Es entstand ein Arbeitskreis und die (meist) deutschsprachige Fachtagung zur Unterwasserarchäologie. Begleitet wurde die Tagung durch eine eigene Publikationsreihe, das Nachrichtenblatt des Arbeitskreises für Unterwasserarchäologie (NAU), das dieses Jahr seine 18te Ausgabe feierte. 
 

Die AKUWA hat ungefähr 100 registrierte Mitglieder, von Landesdenkmalpfleger:Innen, freischaffenden Unterwasserarchäolog:Innen bis hin zum/r Sporttaucher:In. Die AKUWA-Tagungen sind aber nicht nur Mitgliedern vorbehalten, sie können von jedem/r besucht werden. Man muss nur wissen wann und wo sie stattfinden. Diese Informationen werden intern weiter gegeben mit der Bitte die Tagung unter InteressentInnen zu verbreiten. Dieses Jahr wurde vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart im Fachbereich für Feuchtbodenarchäologie nach Konstanz eingeladen. Julia Goldhammer, Renate Ebersbach und Friedrich Lüth kümmerten sich um die Organisation der Veranstaltung. 

Einige wenige österreichische Enthusiasten am Thema Unterwasserarchäologie nahmen schon bald nach der Gründung an den AKUWA-Tagungen teil. Eine erste enge Beteiligung an der programmatischen Entwicklung wurde aber erst durch die Organisation einer der Tagungen Anfang der 2000er Jahre in Mondsee durch Thomas Reitmaier und der Universität Innsbruck geschaffen. Seit damals gab es fast jedes Jahr auch eine kleine österreichische Delegation und seit 2014 sind auch wir durch Cyril Dworsky in der KUWA vertreten. Als deutschsprachiges Land mit einer immer lebhafter werdenden Unterwasserarchäologie, wollen wir uns durch diese Mitarbeit stärker für bessere Bedingungen der Forschung unter Wasser einbringen. 

Wie erwähnt, waren wir schon seit Anfang an durch österreichische Kolleg:Innen mit Beiträgen bei der AKUWA vertreten. Die AKUWA ist ein jährlicher Fixpunkt und wird das auch hoffentlich bleiben. Letztes Jahr präsentierte Henrik Pohl unsere Denkmalschutzmaßnahmen und das Monitoring des Kuratoriums Pfahlbauten an den UNESCO-Welterbestätten in Österreich. Dieses Jahr konnten Henrik Pohl und Helena Seidl da Fonseca die Unterwasserausgrabungen aus Oberösterreich im Projekt Zeitensprung vorstellen.
 

Zukünftig soll es eine eigene Website (www.unterwasserarchaeologie.net) über die AKUWA geben auf welcher Informationen zu Veranstaltungen, aber auch Gesetzesregelungen und Richtlinien zum Thema Archäologie unter Wasser und Denkmalschutz von Unterwasserarchäologischen Fundstellen aufgerufen werden können. Dann können wir mehr über den Arbeitskreis, dessen Arbeit und vor allem der Unterwasserarchäologie in den transalpinen Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz erfahren. Bis dahin wollen wir dem Ruf nach Verbreitung des nächsten Tagungstermins nachkommen: 2020 wird die AKUWA-Tagung wieder in Deutschland stattfinden. Dieses Mal im hohen Norden, in Kiel an der Ostsee/Nordsee, vom 23.-24. November 2020.

Bei Interesse an Informationen zu den Tagungen bitten wir um eine Nachricht, damit wir die Kontaktdaten an die zuständigen Kolleg:Innen in der KUWA weiterleiten können. 

Mehrere Personen in einem Ausstellungsraum
Helena Seidl da Fonseca

Führung durch das Landesamt für Denkmalpflege in Hemmenhofen. 

3 Personen stehen um einen Tisch in einem Büro
Helena Seidl da Fonseca

Die Denkmalpflege in Hemmenhofen hat einen Schwerpunkt in Unterwasserarchäologie. 

Mehrere Personen betrachten Anschauungsmaterial, das auf einem Tisch arrangiert wurde
Helena Seidl da Fonseca

Hemmenhofen betreut jedoch auch Landgrabungen in seinem Verwaltungsgebiet.

Ein Archiv mit vielen gestapelten Kisten
Helena Seidl da Fonseca

Bei der Anzahl an Fundstellen braucht es viel Platz zur Lagerung des archäologischen Materials.

Eine Person betrachtet etwas durch ein Mikroskop
Helena Seidl da Fonseca

Hemmenhofen ist ein Kompetenzzentrum indem auch dendrochronologische Untersuchungen vorgenommen werden.

Eine Flußmündung im trüben Abendlicht

Konstanz am Bodensee - Tagungsort der AKUWA 2019

Viele Personen sitzen in Reihen auf Stühlen vor einer Leinwand
Helena Seidl da Fonseca

Im Konzil von Konstanz wurden die Tagung abgehalten. 

Eine Leinwand mit einer Präsentation und eine Person hinter dem Rednerpult
Gerd Knebel

Helena Seidl da Fonseca bei der Vorstellung des Kuratoriums Pfahlbauten. 

Eine Leinwand mit einer Präsentation und eine Person hinter dem Rednerpult
Gerd Knebel

Henrik Pohl präsentierte das Forschungsprojekt Zeitensprung.

Eine Personengruppe vor einem weißen Gebäude in Konstanz
Helena Seidl da Fonseca

Stadtführung durch Konstanz.

Mehrere Personen scharen sich um einen geöffneten Schachtdeckel im Kopfsteinpflaster
Henrik Pohl

Die Stadt Konstanz hat so einige interessante Orte zu bieten.

Eine Person zeigt auf ein nicht sichtbares Ziel
Henrik Pohl

Unterwasserarchäologe Martin Mainberger zeigt uns die Pfahlbausiedlungen vor Konstanz.

Der Bodensee, im Hintergrund ein großes Gebäude
Helena Seidl da Fonseca

Die Pfahlbauten im Bodensee - auch hier ein unsichtbares UNESCO-Welterbe