Eine Rippe als Werkzeug – Der Spatel von Willendorf
Vor rund 30.000 Jahren fertigten Menschen in Willendorf Werkzeuge nicht nur aus Stein, sondern auch aus Knochen. Eines dieser faszinierenden Objekte ist ein Spatel aus einer tierischen Rippe über den Timo Kriener in seinem zweiten Blogbeitrag berichtet.
Eine Rippe als Werkzeug – Der Spatel von Willendorf
In diesem Blogbeitrag möchte ich mein zweites Objekt genauer beschreiben. Es handelt sich um einen Spatel, ein Knochenwerkzeug aus der obersten Schicht von Willendorf 1 Nordende, und ist damit etwa 30.000 Jahre alt.
Er besteht aus einer Rippe, die von einem Tier stammt, das etwa die Größe eines mittelgroßen Säugetiers hatte. Von welchem Tier die Rippe stammt kann ich leider nicht genau sagen, aber der Knochen weist rundherum Abrundungen auf, die darauf hindeuten, dass er geschliffen wurde. Vermutlich wurde versucht eine schärfere Kante zu erhalten, etwa um mit dem Knochenwerkzeug Tiere zu häuten.
Durch meine Recherchen kann ich außerdem sagen, dass das Werkzeug wahrscheinlich nicht als Meißel verwendet wurde, da er dafür zu dünn ist. Er würde bei der Tätigkeit brechen.
Übrigens, ist der Knochen auch irgendwann zerbrochen. Es sind leichte Spuren von Klebstoff und eine Metallklammer sichtbar, die von einer modernen Restaurierung stammen und nicht aus der damaligen Zeit. Klebstoff und Klammer halten das Objekt wieder zusammen, damit der Spatel in seiner Gesamtheit ausgestellt werden kann.

Insgesamt kann ich sagen, dass meine beiden Objekte vielseitig und interessant sind, und dass ich durch sie viel über die damalige Zeit lernen konnte. Besonders spannend finde ich den Pochstein, den ich in meinem ersten Blogbeitrag beschrieben habe, da er eine kulturelle Bedeutung gehabt haben könnte. Die Überlegungen dazu finde ich das besonders interessant, denn es geht nicht nur darum wie ein Werkzeug im Alltag verwendet wird, sondern auch darum was die Menschen damals beschäfigte und welche Gedanken sie sich möglicherweise machten.