Präsentation von Antonia und Klara
Helena Seidl da Fonseca, Kuratorium Pfahlbauten

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Tools, Tausch & Technik der Steinzeit

Welterbe
Vermittlung
Wien

Antonia und Klara stellen ihr Schwerpunktthema "Technologie, Innovation und Handel in der Urgeschichte" vor, das sie im Rahmen des FGG-Talentepraktikums bearbeiten. 

Tools, Tausch & Technik der Steinzeit

Technologie, Innovation und Handel gehören zu den Grundpfeilern unserer Gesellschaft. Sie bilden die Basis für unser alltägliches Leben. Ohne Handel wären unsere Optionen bei unserer Ernährung, unseren Jobs und unserer Infrastruktur unglaublich stark beschränkt. Ohne Technologie und Innovation wäre keine Weiterbildung möglich, keine Forschung und keine Erweiterung unseres Wissens. Wir, Antonia und Klara, beschäftigen uns in den kommenden Wochen mit genau diesem Thema.

Für mich, Antonia, ist die Wahl auf das Thema Technologie und Handel gefallen, da besonders eines der vier Objekte mein Interesse geweckt hat. Dabei handelt es sich um einen Gegenstand aus dem Themenbereich des UNESCO-Welterbe Prähistorische Pfahlbauten. Es ist ein Pfahlfragment aus Holz mit rohen Schnittspuren. Das Objekt wurde im Jahre 1874 in Weyregg am Attersee bei einer Grabung im Auftrag von Kronprinzen Rudolf gefunden. Ich finde es sehr überraschend, dass das Objekt so gut erhalten ist, obwohl der Zeitpunkt des Fundes bereits knappe 150 Jahre zurückliegt. Zentrale Fragen, die bei mir auftauchen, beziehen sich auf das Alter des Holzes, die Art des Baumes, von welchem das Holz stammt, und der konkrete Verwendungszweck (Art des Pfahlbaus). Ob es möglich ist, diesen überhaupt herauszufinden, weiß ich noch nicht genau. Eigentlich ist es faszinierend, wie lange der Rohstoff Holz uns schon in allen erdenklichen Weisen dient. Die Verwendungsmöglichkeiten sind schier endlos, von Kunst bis hin zu nützlichen Tools. 

Die Wahl meines zweiten Objektes ist durch die Fundstelle Willendorf und das Material begründet. Zur Verfügung standen uns je zwei Objekte aus Willendorf und zwei aus dem Themenbereich prähistorische Pfahlbauten. Deswegen wollten wir die Objekte so aufteilen, dass wie beide an beiden Themengebieten teilhaben können. Darüber hinaus finde ich das Knochen etwas mysteriöses, unheimliches an sich haben. Was es konkret nun ist? Eine Knochenspitze. Gelistet ist sie als Knochenpfriem und nach einigen Minuten der Google-Suche bin ich mir sehr unsicher mit dieser Bezeichnung. Ein Pfriem soll laut Online Quellen ein länglicher spitzer Gegenstand sein, um Löcher in beispielweise Leder zu machen oder zu erweitern. Jedoch ist mein Gegenstand weder richtig länglich, noch besonders spitz. Aufgrund dieser Widersprüche interessiert mich der Verwendungszweck des Knochens am meisten, aber auch von wem er stammt und wie er bearbeitet wurde. Knochen sind ja doch ein sehr robustes Material und es muss ein extremer Aufwand gewesen sein ihn zu formen. 

Ich bin gespannt, welche Informationen sich noch hinter diesen Objekten verbergen und auf welche Geschichten ich in den kommenden Wochen bei meiner Literaturrecherche stoßen werde.

Arbeitsplatz im NHM
Helena Seidl da Fonseca, Kuratorium Pfahlbauten

Ich, Klara, habe als Praktikantin die Aufgabe, jahrtausendealte Objekte zu erforschen und zu präsentieren. Dabei werde ich förmlich mit interessanten Informationen überflutet  manchmal so sehr, dass es mir schwerfällt, alles auf einmal zu verarbeiten! Glücklicherweise stehen mir lehrreiche und hilfsbereite Betreuerinnen zur Seite, die jede meiner Fragen beantworten können und sehr viel Wissen zu diesem Thema haben, was eine große Hilfe ist.

Nun aber zu meinem eigentlichen Arbeitsbereich: Ich habe mich dazu entschieden, einige faszinierende Artefakte aus der Eiszeit und der darauffolgenden Periode, der Jungsteinzeit, genauer unter die Lupe zu nehmen. Meine Wahl fiel auf zwei Objekte, die beide Waffen sind: einmal ein Speer (genauer gesagt eine Speerspitze aus Elfenbein, gefunden in Willendorf, Niederösterreich) und einmal eine Axt (ein Flachbeil aus den Pfahlbauten entdeckt in Keutschach in Kärnten). Dazu können wir in Fachbüchern, Ausstellungsbänden, im Internet etc. recherchieren und am Ende unseres Praktikums gemeinsam eine Präsentation darüber halten. 

Schon immer fand ich das Thema interessant, wie die Menschen in solch einer frühen Zeit überleben konnten und wie sie auf die Idee für solche Werkzeuge kamen  ich kann mir kaum vorstellen, wie ich in so einer Zeit überleben könnte!

Funde die im FFG-Praktikum bearbeitet werden
Antonia Bacher