Ein Taucher unter Wasser, der auf einer Tafel Notizen macht

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Die Frühjahrstauchkampagne - Monitoring und Denkmalschutz im Mondsee und Attersee

Welterbe
Oberösterreich

Die bewährten Forschungstaucher:Innen Esther Unterweger und Markus Hochhold unternehmen zusammen mit Henrik Pohl, Site Manager des Kuratorium Pfahlbauen in Oberösterreich, Tauchgänge an allen UNESCO Welterbe Fundstellen in Oberösterreich und dokumentieren deren Zustand systematisch.

Die Frühjahrstauchkampagne - Monitoring und Denkmalschutz im Mondsee und Attersee

Am 26. April 2021 begann das diesjährige unterwasserarchäologische Monitoring des Kuratorium Pfahlbauten im Mondsee. Dieses regelmäßige Monitoring dient dazu, Gefährdungen an den UNESCO-Welterbestätte der prähistorischen Pfahlbauten frühzeitig zu erkennen und wenn nötig Schutzmaßnahmen umzusetzen. Die bewährten Forschungstaucher:Innen Esther Unterweger und Markus Hochhold unternehmen zusammen mit Henrik Pohl, Site Manager des Kuratorium Pfahlbauen in Oberösterreich Tauchgänge an allen UNESCO Welterbe Fundstellen in Oberösterreich und dokumentieren deren Zustand systematisch. Der Plan für die kommenden zwei Wochen sieht vor, dass wir vom 26. April bis zum 3. Mai im Mondsee arbeiten und vom 4. bis zum 7. Mai im Attersee.
 

In der UNESCO-Welterbestätte „Station See“ werden derzeit die Zustandsdokumentationen mittels Foto- und Videotechnik erstellt. Zusätzlich führen wir auch objektive Messungen wie das Ablesen der installierten Erosionsmarker durch. Die ersten Bilder von der Station See am Mondsee zeigen den Seegrund fast ohne Unterwasserpflanzen, was die Arbeiten sehr erleichtert.

Neben der allgemeinen Zustandskontrolle steht eine Fortführung der im letzten Jahr begonnenen Sicherungsmaßnahme zum Schutz des Unterwasser-Denkmals auf dem Programm. Im Herbst 2020 hatten wir die Südseite eines Grabungsschnitts aus den 80er Jahren mit einer neuen Art Geotextil gesichert, da die Schnittkanten starker Erosion ausgesetzt sind. Jetzt soll auch die Nordseite dieses Grabens mit einer Schutzmatte aus Basalt vor weiterem Abtrag geschützt werden. Die Dokumentation der freigelegten Flächen erfolgte in bewährter Kooperation mit der Firma crazy eye aus Wien durch die „structure from motion“ Methode.

Nach dem Abschluss der Arbeiten in der Station See werden wir unserer Ausgrabungsstätte in Mooswinkel einen Besuch abstatten. Wir beabsichtigen Kernproben aus den Fundschichten zu ziehen, um Pollenanalysen durchführen zu lassen.

Im Attersee wird durch die Forschungstaucher:Innen ebenfalls das unterwasserarchäologische Monitoring an den UNESCO-Welterbestätte der prähistorischen Pfahlbauten durchgeführt. In den Stationen Abtsdorf I und III sowie in Litzlberg-Süd werden alle Erosionsmarker kontrolliert. Ein besonderes Augenmerk legen wir natürlich auf den Zustand der dort bereits installierten denkmalerechten Ankerbojen.
 

Bisher zeigte sich das Wetter Ende April von seiner guten Seite. Sonne, nur mäßiger Wind und annehmbare Temperaturen bilden beste Arbeitsbedingungen für die Tauchgänge.

Zum Glück finden wir eine gute Unterstützung unserer Arbeiten durch den Seegasthof „Weiße Taube“, wo und ein Stegliegeplatz für unser Forschungsboot zur Verfügung gestellt wird. Am Attersee werden wir dank der Unterstützung durch den Union Yachtclub Attersee wieder Räumlichkeiten und einen Stegliegeplatz nutzen können.

Hölzer und Steine am Seegrund mit glasklarer Sicht

Der April wartet mit guter Sicht unter Wasser auf an der Fundstelle See am Mondsee.

Ein Taucher begutachtet unter Wasser liegende und stehende Hölzer

Der Zustand der Fundstellen wird wie jedes Jahr von den erfahrenen Forschungstaucher:Innen dokumentiert.

Eine Person auf einem Motorboot am See

Sowohl am Mondsee als auch am Attersee kommt das Foschungsboot des Kuratorium Pfahlbauten zum Einsatz.

Ein Taucher unter Wasser, der auf einer Tafel Notizen macht

Die Beobachtung der Erosionsmarker hilft bei der Einschätzung der Gefährdung einer Fundstelle.