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Pfahlbauten ungewöhnlichen Alters - „Zeitensprung“ kehrt an den Attersee zurück

24. Oktober 2023 - Attersee am Attersee
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Vom 23. Oktober bis 10. November untersuchen die Unterwasserarchäolog:innen des Kuratorium Pfahlbauten ungewöhnliche Holzkonstruktionen in der Pfahlbausiedlung Abtsdorf I im Attersee.

Bisherige Untersuchungen im Projekt „Zeitensprung“ beschäftigten sich mit jungsteinzeitlichen Siedlungsbefunden, die den größten Teil der prähistorischen Pfahlbauten in Österreich ausmachen. Nur an wenigen Stellen fanden sich auch Hinweise auf jüngere Siedlungsreste. Abtsdorf I am Attersee ist eine dieser seltenen Fundstellen aus der Bronzezeit, daher Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ und von besonderer Bedeutung. 

In der Schutzzone der UNESCO-Welterbestätte wurden nun im Seeboden größere, rechtwinklige Strukturen sichtbar. Bemerkt wurden diese durch Luftbildaufnahmen, die angefertigt werden, um den Zustand der Welterbestätte zu überwachen. Bei Erkundungstauchgängen wurden bereits mehrere Holzbalken entdeckt.

Eine erste Probe ergab eine zeitliche Einordnung durch die Radiokarbondatierung um 2300 v. Chr. Damit weist eines der Hölzer ein eindeutig höheres Alter als die bisherigen Kulturschichten und Funde der bronzezeitlichen Siedlung Abtsdorf I (um 1650 v. Chr.) auf.  

Die Datierung anderer Hölzer brachte noch eine Überraschung. „Weitere entdeckte Hölzer datieren in die Eisenzeit, um 900 – 800 v. Chr., und sind damit wesentlich jünger als die bisher bekannten Siedlungsbereiche.“ sagt der Projektleiter Cyril Dworsky „Offenbar wurde der Siedlungsplatz über eine lange Zeit immer wieder genutzt. Was genau sich aber hinter dieser doch erstaunlich großen Anlage verbirgt, müssen wir noch herausfinden.“ Aus diesem Grund steht dieser Bereich von Abtsdorf in den unterwasserarchäologischen Ausgrabungen 2023 im Projekt „Zeitensprung“ im Fokus.

Drei Wochen lang wird das Areal vor der Ortschaft Abtsdorf, Gemeinde Attersee am Attersee von den Forschungstaucher:innen untersucht. Am Freitag den 3. November findet von 11:00 bis 17:00 Uhr ein „Tag der offenen Grabung“ statt, an dem Besucher:innen den Forschenden im Union Yacht Club in Attersee und vom Boot aus über die Schulter schauen und in direkten Austausch treten können. Zum Abschluss des Tages findet um 19:00 Uhr im Gasthof Anneliese ein Vortrag zu den Hintergründen, dem Fortschritt und den ersten Erkenntnissen der Ausgrabungen an der urgeschichtlichen Unterwasserfundstelle bei Abtsdorf statt.

Alle Information zu laufenden Projekten und Veranstaltungen des Kuratorium Pfahlbauten finden Sie unter www.pfahlbauten.at.

Hintergrundinformation

Das Kuratorium Pfahlbauten betreut den österreichischen Teil des transnationalen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“, die insgesamt 111 Fundstellen in sechs Ländern umfasst. Die Organisation ist als gemeinnütziger Verein nach österreichischem Recht von der Republik Österreich und den Bundesländern Oberösterreich und Kärnten ins Leben gerufen worden. Geschäftsführer ist Cyril Dworsky.

Das Projekt „Zeitensprung“ wird gefördert von der Direktion Kultur des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung. Die Projektleitung obliegt Jutta Leskovar (Sammlungsleiterin der Ur- und Frühgeschichte an der OÖ Landes-Kultur GmbH) und Cyril Dworsky (Geschäftsführer Kuratorium Pfahlbauten).

Die Ausgrabungen leiten Helena Seidl da Fonseca (stv. Geschäftsleitung Kuratorium Pfahlbauten) und Henrik Pohl (Site Manager Kuratorium Pfahlbauten OÖ).
 

Rückfragehinweis

Fiona Leipold BA
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Vorschau Name Kategorie Beschreibung
PA_Zeitensprung2023_Event.jpg Am 3. November findet der Tag der offenen Grabung im Union-Yacht-Club Attersee... Download
PA_Zeitensprung2023_Holz.jpg Die Hölzer werden an einigen Stellen freigelegt, um sie zu untersuchen. (c)... Download
PA_Zeitensprung2023_Luftbild.jpg In der unteren rechten Hälfte des Luftbildes, lassen sich die verdächtigen... Download

Fördergeber

 
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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