13.04.2024 - 14:30

Die Ernährung der Pfahlbaubewohner:innen am Keutschacher See

Fundstätten

Broschüre Keutschach am See slowenisch

Seiten

Bereits 1854 wurden die ersten Pfahlbauten durch Heimatforscher bei Niedrigwasser entdeckt und beschrieben. Die Erforschung erwies sich bereits damals als schwierig, da die Siedlungen meist unter Wasser im Seeboden verborgen und selten frei sichtbar waren.
 
Die Forscher mussten deshalb mit Unterstützung von erfahrenen Fischern und Seefrächtern vom Boot aus auf die Suche gehen. Diese Untersuchungen des 19. Jahrhunderts brachten ein beachtliches Fundmaterial zu Tage. Vieles von dem, was heute in den Museen ausgestellt ist, stammt aus diesen frühen Sammlungen. 
 
 
Die bedeutendsten Persönlichkeiten für Österreich aus dieser Forschungsperiode waren:

Graf Ladislaus Gundacker Wurmbrand-Stuppach (1838-1901). Er beschäftigte sich in seinen Privatstudien mit der Archäologie und wurde durch die Entdeckung prähistorischer Pfahlbauten in Österreich bekannt. Ihm gelang es 1870 im Bereich des Ausflusses des Attersees zwischen Seewalchen und Kammer die ersten Reste von Pfahlbauten im Salzkammergut zu entdecken.

Matthäus Much (1832-1909) gilt als Entdecker der Mondseekultur. Seine Funde unterschiedlichster archäologischer Objekte bilden einen bedeutenden Teil des Lehrbestandes des heutigen Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie an der Universität Wien. 

Ferdinand Hochstetter entdeckte 1864 die erste Pfahlbausiedlung in Österreich im Keutschacher See in Kärnten.

Welterbestätte der Pfahlbauten in Österreich
Standorte der Pfahlbau-Pavillons in Oberösterreich
Verteilungskarte der 111 Welterbestationen um die Alpen
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Heute erforschen hoch spezialisierte Archäolog*innen und Forschungstaucher*innen die Pfahlbausiedlungen. Doch auch Sporttaucher*innen, Fischer*innen und Anrainer*innen machen immer wieder Entdeckungen und tragen durch ihre Meldungen beim Bundesdenkmalamt zur Geschichtsforschung und zum Schutz archäologischer Fundstellen bei.
 
Allein um den Attersee sind zahlreiche Pfahlbaustationen belegt, aber nur drei von ihnen sind Welterbe. Warum ist das so? 
Zum einen wurden die insgesamt fünf Pfahlbaustationen Österreichs auf Grund ihrer Bedeutsamkeit ausgewählt. Nicht jede Pfahlbausiedlung ist aufgrund ihrer Größe, ihrer Funde und ihres Erhaltungszustandes gleichermaßen aussagekräftig. Zum anderen ist der Status eines Welterbes an bestimmte Auflagen gebunden. Werden diese nicht erfüllt, kann das Prädikat "UNESCO-Welterbe" auch wieder aberkannt werden. Beispielsweise muss für die Erhaltung der Fundstelle gesorgt sein. Manche Pfahlbaustationen in Österreich befinden sich jedoch in sehr schlechtem Zustand oder in besonders gefährdeten Zonen, sodass ihr Schutz nicht gewährleistet werden kann. Darum sind sie nicht Teil des Welterbes, stehen als archäologische Fundstellen aber unter der besonderen Bewahrung des österreichischen Denkmalschutzes.
 
Fachliteratur zu den Pfahlbauten in Österreich finden Sie unter "Mehr Wissen"

Fördergeber

 
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

Die Fördergeber sind:

Partner und Sponsoren

   
Das UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wird unterstützt durch: