13.04.2024 - 14:30

Die Ernährung der Pfahlbaubewohner:innen am Keutschacher See

Wildes Leben im Pfahlbaugarten

7. Juni 2021

Mit Begeisterung waren die Schüler*innen der 4a und 4b Klasse der VS 11, St. Ruprecht, Klagenfurt wieder dabei, als wir die ersten Bäume und Sträucher in unserem Pfahlbaugarten pflanzten. Heuer stehen die Arbeiten und Workshops im 2019 angelegten Pfahlbaugarten auf dem Gelände der wissens.wert.welt.at ganz im Zeichen von Wildobst und Wildfrüchten. Angepflanzt werden die Wildobst, Wildfrüchte und Baumarten, die in der Stein- und Bronzezeit von den Menschen genutzt und gesammelt wurden. Aus der Forschung in den Pfahlbausiedlungen wissen wir, dass die Menschen Wildfrüchte, z. B. Schlehen, Walderdbeeren, Wildkirschen gesammelt und gegessen haben, das Laub der Bäume wurde an die Haustiere verfüttert und Baumbast, z. B. der Lindenbast, war ein wichtiges Rohmaterial für die Herstellung von Schnüren, Hüten, Matten, Schuhen und noch vielem anderen. 

Die Schüler*innen arbeiteten jeweils klassenweise am Vormittag im Pfahlbaugarten. Obwohl die ungewohnte Arbeit im Garten doch recht anstrengend war, machte es allen riesigen Spaß. 

Ein Blick auf einen Vormittag im Pfahlbaugarten

Die Schüler*innen spazierten in der Früh von der Volksschule 11 zur wissens.wert.welt. Nach dem ca. 15-minütigen Anmarsch teilten wir die Klasse in drei Gruppen. Eine Gruppe begann mit dem Pflanzen der Bäume und Sträucher. Die Kinder gruben natürlich die Pflanzgruben selbst. Das war im verdichteten Schotterboden am Gelände schweißtreibend. Bevor ein Baum gepflanzt wurde, erklärte Förster Gottfried Maierhofer wie ein Baum gepflanzt wird und was dabei zu beachten ist. Also welchen Standort der Baum liebt, die Sorte, wie tief die Pflanzgrube sein muss. Wie der Baum in die Pflanzgrube gestellt und wie die Grube wieder gefüllt wird. Für die Schüler*innen war es sehr spannend. Sie durften graben mit der Schaufel, mit der Hacke hacken, den Baum in die Pflanzgrube stellen, die Erde wieder hineinschaufeln und den neu gepflanzten Baum dann gleich gießen. Gepflanzt wurden Birken, Wildrosen, Haselnuss, Wildäpfel, eine Eberesche und eine Linde. Die Bäume und Sträucher wurden mit einem roten oder gelben Band markiert, damit sie im Garten gleich sichtbar sind. 

Eine weitere Gruppe fertigte mit der Experimentalarchäologin Helga Rösel-Mautendorfer Schmuck aus Naturmaterialien. Verwendet wurde Bast, Holunderholz, Federn und Pimpernuss-Samen. Aus dem Bast drehten die Schüler*innen eine Schnur und fädelten ausgehöhlte Holunderholzstücke darauf. Die Samen der Pimpernuss wurden mit Sandstein oder Schleifpapier solange auf beiden Seiten geschliffen, bis ein Loch entstand und dann auf die Bastschnur aufgefädelt. Verziert wurden die Ketten und Armbänder mit Federn. Für das Bearbeiten der Pimpernüsse brauchten die Schüler*innen viel Geduld und Ausdauer. Ihre gefertigten Schmuckstücke trugen sie dann mit Begeisterung. Eine weitere Gruppe dokumentierte die Arbeiten und Workshops im Garten. Sie machen Fotos und Videos. Nach 1,5 Stunden wurden die Gruppen gewechselt. Natürlich durfte auch der Spaß nicht zu kurz kommen und im Garten wurde auch gejausnet. 

Tatkräftig im Garten unterstützt wurden die Kinder von den Mitarbeiterinnen des Gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes „Gartenkinder“. Zum Abschluss schrieben die Schüler*innen noch ein paar Sätze über ihre Arbeit und Erlebnisse im Garten für das Gartentagebuch. Der Vormittag verging wie im Flug und dann ging es schon mit dem Bus zurück zur Schule. 

 

Zugehöriges Projekt

Pfahlbaugarten Klagenfurt
Seit 2019 wird auf dem Gelände...

Lieselore Meyer ist als Site Managerin des Kuratoriums Pfahlbauten in Kärnten für das UNESCO-Welterbe der Prähistorischen Pfahlbauten zuständig.

Förster Gottfried Maierhofer erklärt was beim Pflanzen der Bäume zu beachten ist. Foto: Kuratorium Pfahlbauten
Beim Eingang der Wissens.wert.welt wurde eine Eberesche gepflanzt. Foto: Kuratorium Pfahlbauten
Die Schüler*innen hoben die Pflanzgruben aus. Foto: Kuratorium Pfahlbauten
Die Pflanzgrube wird sorgfältig verfüllt. Foto: Kuratorium Pfahlbauten
Helga Rösel-Mautendorfer erklärt die Herstellung von Schmuck aus Bastschnüren, Holunderholz und Pimpernüssen. Foto: Kuratorium Pfahlbauten
Bastschnur und Holunderholzstücke Foto: Kuratorium Pfahlbauten
Bearbeitung von Holunderholzstücken für Armbänder und Ketten. Foto: Kuratorium Pfahlbauten
Das Drehen der Bastschnüre erforderte Geduld. Foto: Kuratorium Pfahlbauten
Armband aus Holunderholz Foto: Kuratorium Pfahlbauten
Die Schüler*innen dokumentierten den Tag im Garten. Foto: Kuratorium Pfahlbauten.
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Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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