13.04.2024 - 14:30

Die Ernährung der Pfahlbaubewohner:innen am Keutschacher See

Pioniere der Unterwasserforschung im Museum Mondsee

23. Juli 2021

Zur Feier des Neustarts des Museums Mondsee nach der Corona-Pause sollte etwas Neues her. So wurde eine neue Ausstellung zusammen mit dem Kuratorium Pfahlbauten zusammengestellt und aufgebaut. Dabei werden die schon im Museum vorhandenen Stücke zusammen mit neuen Objekten bedeutender Persönlichkeiten der österreichischen Unterwasserforschung erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.
Zahlreiche Männer und Frauen waren an den Erforschungen unter Wasser in Österreich beteiligt und haben sie vorangetrieben. In der neuen Ausstellung liegt der Fokus auf jenen, die einen direkten Bezug zum Mondsee haben bzw. deren Funde und Rekonstruktionen im Museum Mondsee vorhanden sind.

Der Zeitrahmen spannt sich dabei von den Anfängen der Forschung im 19. Jahrhundert bis zu den aktuellen Ausgrabungen des Kuratorium Pfahlbauten, die jedes Jahr im Herbst weitergeführt werden. Die beeindruckende Tauchglocke des Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez bildet den Auftakt. Mit Hilfe dieses Tauchgerätes gelangen ihm erste direkt unter Wasser angefertigten Skizzen für größere Ölgemälde. Natürlich darf auch Matthäus Much als Pionier der österreichischen Urgeschichtsforschung und Entdecker der Seeufersiedlung See im Mondsee nicht fehlen. 2022 jährt sich diese Entdeckung zum 150. Mal.

Exponate aus dem Nachlass der beiden Forscher und Entdecker Kurt Schäfer und Johann Offenberger bilden den Kern des Themenblocks 20. Jahrhundert. Kurt Schäfer war ein österreichischer Unterwasser-Filmpionier, Architekt und Marinehistoriker. Er entwickelte seit den 1940er Jahren verschiedene innovative Unterwasserkameras, die die populären Filme von Hans Hass erst ermöglichten.

Johann Offenberger arbeitete als Archäologe für das Bundesdenkmalamt. Mit der Bestandsaufnahme und den Untersuchungen an den österreichischen Pfahlbausiedlungen, die er in den 1970er und 1980er Jahren gemeinsam mit Teams von Sporttaucher*innen durchführte, schuf Johann Offenberger die Grundlage für die moderne Pfahlbauforschung in Österreich. Er hatte eine besondere Beziehung zum Museum Mondsee. So sind zahlreiche Funde aus seinen Forschungen hier ausgestellt und ein großes Diorama lässt Besucher*innen in die Forschungsarbeit unter Wasser eintauchen.

Eine Sicht auf moderne Tauchtechnik ermöglichen Objekte aus der aktuellen Forschung des Kuratorium Pfahlbauten, das seit 2013 die Betreuung des UNESCO-Welterbes der prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen in Österreich übernommen hat. Mit einem kleinen Team aus archäologischen Forschungstaucher*innen werden die unter Wasser liegenden Pfahlbausiedlungen überwacht, dokumentiert und erforscht.

Diese mit einfachen Mitteln realisierte Ausstellung soll der Auftakt für etwas Größeres sein. Das Museum Mondsee und das Kuratorium Pfahlbauten planen, das Jubiläum der Entdeckung der Fundstelle See am Mondsee im Jahr 2022 zu würdigen, indem unter anderem die Anfänge der Forschung in einer großen Ausstellung erlebbar gemacht werden. Dranbleiben lohnt sich also!

Das Museum ist derzeit Freitag, Samstag, Sonn- und Feiertags von 9.00 bis 17.00 geöffnet, Führungen außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Vereinbarung möglich. Dazu bitte Anmeldung bei Hannes Pfeffer (0664 340 60 20 oder atelier.pfeffer(at)aon.at). Alle weitere Information finden Sie unter https://www.museum-mondsee.at/

Tauchequipment und ein lebensgroßes Diorama lassen in die Forschungen unter Wasser eintauchen.
Besonders die in den 40er und 50er Jahren entwickelten ersten Unterwasserkameras sind ein besonderes Highlight.
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Fördergeber

 
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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Das UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wird unterstützt durch: