13.04.2024 - 14:30

Die Ernährung der Pfahlbaubewohner:innen am Keutschacher See

AKUWA - Das Vortragsprogramm am Samstag

31. Oktober 2017

Mit den fünf österreichischen Siedlungen unseres internationalen Welterbes haben wir ausschließlich archäologische Unterwasser-Fundstellen zu betreuen. Nachdem die Pfahlbauforschung in Österreich über lange Zeit ja sehr stiefmütterlich behandelt wurde, fehlt es hierzulande trotz allen Engagements der jüngeren Zeit immer mal wieder Praxiswissen und Expertise. Der Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen in anderen Ländern ist deshalb für uns sehr hilfreich, sei es nun in Fragen baulicher Maßnahmen im Denkmalschutz oder wenn es um unsere Grabungen im Forschungsprojekt Zeitensprung geht, in welchem wir gemeinsam mit dem Landesmuseum in Linz die ersten umfangreicheren Unterwassergrabungen in Österreich seit über 30 Jahren durchführen. Es ist kein Geheimnis, dass wir auch in der Vermittlung und Interpretation der Pfahlbausiedlungen noch oft gezwungen sind auf die Erkenntnisse aus unseren Nachbarländern zurück zu greifen.

Die Weiterentwicklung der Forschung unter Wasser liegt uns besonders am Herzen. Dabei haben wir von Anfang an die intensive Zusammenarbeit über Länder- und Fachgrenzen hinweg angestrebt. Denn die Verpflichtung der internationalen Gemeinschaft als Gesamtheit gegenüber, also auch über die Grenzen der Wissenschaft und des Denkmalschutzes hinaus, ist Teil unserer Aufgabe im Welterbe-Management.

Wir unterstützen den Arbeitskreis der Kommission für Unterwasserarchäologie im Verband der Landesarchäologen der Bundesrepublik Deutschland deshalb wirklich ausgesprochen gerne. Was mich auch besonders freut, ist dass wir dabei Unterstützung durch den Arbeitskreis Unterwasserarchäologie der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (ÖGUF) erhalten. Der Arbeitskreis Unterwasserarchäologie existiert bereits seit über 20 Jahren und ich konnte nicht nur bereits in seiner Gründungsphase mitwirken, sondern durfte ihn auch für viele Jahre leiten. Unseren beiden Helferinnen danke ich schon jetzt für ihre Mitarbeit.

Die Vorträge, die am Samstag, dem 4.11.17, im Kinosaal des Naturhistorischen Museums Wien stattfinden, sind sehr abwechslungsreich. Sie reichen von grundlegenen Überlegungen zur Dendrochronologie durch Ulrich Ruoff, den Doyen der Schweizer Pfahlbauforschung, über Beiträge zum Schutz und zu Zerstörungsmechanismen an Unterwasserfundstellen bis hin zur wichtigen Frage der Ausbildung von Taucherinnen und Tauchern für das Forschen unter Wasser.

Besonders interessant für uns sind natürlich die Vorträge im Zusammenhang mit unserem gemeinsamen UNESCO-Welterbe, wie etwa zu Arbon-Bleiche, der Roseninsel im Starnberger See, oder den Pfahlbauten am Thunersee. Auch aus unseren Forschungsprojekten wird berichtet werden. Zum einen präsentiert unser Site Manager in Oberösterreich Ergebnisse des Monitorings und der Forschung im Projekt Zeitensprung. Zum anderen wird Renate Ebersbach neben anderem über das internationale Projekt BELAVI, an dem auch wir beteiligt sind, aus Baden-Württembergischer Perspektive berichten.

Das Programm soll bis 18.30Uhr dauern. Danach steht ein gemütliches Beisammensein im Restaurant VinziRast Mittendrin auf dem Plan.

9.00-9.30     
Ulrich Ruoff: Jede Jahrringkurve zählt: Die Datierung der Pfahlbausiedlung Arbon-Bleiche 3 und die Auswertung riesiger Mengen von Dendrodaten
 
9.30-9.45   
Renate Ebersbach: BELAVI - Beyond Lake Villages und weitere Projekte der Baden-Württembergischen Feuchtbodenarchäologie
 
9.50-10.10        
Lukas Schärer: Pfahlbauer am Thunersee
10.10-10.30     
Henrik Pohl: Denkmalschutz und Forschung unter Wasser – 5 Jahre Site Management in Oberösterreich
10.30-10.50     
Maximilian Ahl: Erosionsmarker, Bohrkerne und tegulae - Aktuelles zur UNESCO-Welterbestätte Roseninsel im Starnberger See
10.50-11.15 Pause
11.15-11.45     
Gabriele Schmidhuber-Aspöck: Römische Schiffswerft im LVR-Archäologischen Park Xanten
 
11.45-12.05   
Max Fiederling: Das Wrack von Veliki Piruzi - Ein spätrömisches Handelsschiff vor der Küste Istriens
 
12.05-12.25     
Tobias Pflederer: Beyond Bavaria" - Aktuelle Tätigkeiten der Bayerischen Gesellschaft für Unterwasserarchäologie im In- und Ausland
 
12.25-13.00 Diskussion
13.00-14.00 Mittagspause
 
14.00-14.20    
Emre Okan: The Determination of the potential of ancient harbors, settlements and shipwrecks on the Black Sea Coast of Bihynia Region
 
14.20-14.40     
Detlef Peukert: Zwischen Schutz, Zerstörung und Vergänglichkeit: Das Isola-Lunga-Schiffswrack (am Fretum-intraboream, Stagnone-Bucht, Marsala, Sizilien) - natürliche Schutz- und Zerstörungsmechanismen am Beispiel eines "post-"klassischen Wracks
 
14.40-15.00     
Detlef Peukert: Die mittelalterliche Mühle "mole zu ,Wyrde'" bei Wetzlar und ein mehrfach sekundärgenutzter Mühlstein aus der römischen Kaiserzeit -unterwasserarchäologische Erstnachweise
15.00-15.30 Pause
 
15.30-15.50
Jonas Enzmann und Feiko Wilkes: Dokumentation und Monitoring mit Structure from Motion an einem Wrack des frühen 12. Jahrhunderts in der Schlei
 
15.50-16.10     
Dietgard Kühnholz und Thomas Tietz: Einsatz autonomer Sonartechnik in der Unterwasserarchäologie am Beispiel des Oberuckersees
 
16.10-16.30     
Michaela Reinfeld: Unterwasserarchäologische Ausbildung und Forschung am Ankara University Mustafa V. Koc Research Center for Maritime Archaeology (ANKÜSAM)
 
16.30-17.00 Pause
 
17.00-18.30Uhr
AKUWA Rundgespräch
 
Hier geht es zum PDF des Programms.

 

 

Cyril Dworsky ist der Geschäftsführer des Kuratoriums Pfahlbauten, dem nationalen Management des UNESCO-Welterbes "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen".

(Bild: Harald Hois)
(Bild: Harald Hois)
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Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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Das UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wird unterstützt durch: